Kindergarten Storchennest Grabs

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Das Storchennest in Grabs hat insofern Vorbildcharakter, dass es nach rund 20-jähriger intensiver Auseinandersetzung mit der frühkindlichen Pädagogik der österreich-ungarischen Pionierin Emmi Pikler in einem langen, intensiven und partizipativen Prozess, in welchen sowohl der junge Architekt und Studienabgänger, als auch die Handwerksbetriebe mit einbezogen wurden.
Architektonisch besonders überzeugend ist der Grundriss. Die Räume folgen einer erlebnisreich gestalteten Choreografie von Wegen, Durchgängen, Durchblicken und Orten. Das Areal ist eingezäunt, was ein eigenständiges, gefahrenarmes Erkunden und Erforschen ermöglicht. Die Raumgestaltung und die Möblierung ist primär auf den Horizont der Kleinkinder ausgerichtet, ohne jenen der Betreuerinnen zu vernachlässigen.

Allgemeines zur Bildungseinrichtung:

•    Name: Storchennest
•    Name und Art der Träger*innenschaft: Stiftung Spielraum - Lebensraum
•    Schulart: Vorschulkinderkrippe
•    Anzahl der geführten Klassen: 2
•    Schüler*innenzahlen: je 6-7
•    Personal Art und Anzahl: 1 Krippenleitung, 3 Betreuerinnen, 1 Auszubildende FaBe 3. Lehrjahr

Art der Bildungseinrichtung: Vorschule (4-6 Jahre)
Art der Träger*innenschaft: privat
Größe der Bildungseinrichtung (nach Anzahl der Lernenden): Klein (bis 12 Klassen oder 300 Lernende)
Lehr- und Lernsettings: freies Spielen und Erforschen
Besondere Pädagogische und Didaktische Ansätze: Emmi Pickler
Pädagogisch-Organisatorische Ausrichtung: Ganztag gestaffelt/offen
Zeiteinheitenteilung: rhythmisiert Freie Zeiteinteilung
Inklusion: NEIN
Baualter Epoche: aktuell (ab 1990er)
Art des Gebäudes: Neubau
Gemeindegröße: Dorf (bis 15.000 EW)
Lage im Siedlungsraum: Peripherie
Bautypologische Merkmale: Pavillonschule
Kennzahlen Flächen:
Planungsbeteiligte:

Impulsgeber, Initianten:

Name: Stiftung Spielraum-Lebensraum

Name Person/en: Maria Louisa und Dr. Heinz Nüesch
Fabian Meier

Adresse: Mühlibach 14, CH-9472 Grabs

Homepage: www.storchennest.ch

Architektur:

 

Jan Schmid, Architekt ZHAW
Adresse: Greithstrasse 2, CH-9000 St. Gallen
schmid_jan@gmx.ch

Sonderfachplanung 1:
Holz- & Strohbau

Gantenbein Holzbau AG, Grabs, Lukas Gantenbein
Holz- & Strohbau; https://www.gantenbein-holzbau.ch

Sonderfachplanung 2:
Sumpfkalk, Lehmbau & Naturfarben

Matt Andreas, Baugeschäft, Naturbaustoffe, Ruggell
www.naturbaustoffe.li/Überuns.aspx

Sonderfachplanung 3: Gartengestaltung

Joel Kunz, Bubikon, GArtist,
https://gartist.ch

Sonderfachplanung 4:
Statik, Feuer- & Schallschutz

Pirmin Jung, Sargans; Lukas Wolf
https://www.pirminjung.ch

Sonderfachplanung 5:
Möbel & Küche

Adrian Rütimann, Gams, Möbel & Küchen
http://adi-rütimann.ch/kontakt

Weitere Sonderplanungen:

 

Siehe Doku S.18: Liste aller am Bau beteiligten Unternehmungen

Kunst am Bau:

Glasherstellung:

 

Susi Wegelin, Malans (Bauchstein)
Bernhard Keller, Buchs (Stein-Ei)
Dorothea Ernst & Urs Rickenbach
Glasmanufaktur Mäder, Rüschlikon
www.glas-maeder.ch/glas-maeder/firma.html

Adresse:

Mühlibach 14, 9472 Grabs, Schweiz

Multifunktionale Räume: Lernlandschaft(en)
Verwaltungsräume: (Schul)leitung
Räume für Mittags- / Nachmittags- / Freizeitbetreuung: Koch-Küche (professionell) Spielraum (-räume) Rückzugsbereich(e)
Elemente der Raumgestaltung: Übergangszonen innen-außen Lichtelemente
Möblierung:
von Architekt*innen | Innenarchitekt*innen speziell für dieses Bauvorhaben geplant: 95.00%
fixe Einbauten: 60.00%
freistehend möbliert: 40.00%
Möbel von der Stange: 5.00%
PULS-Würdigung:

Da die Kindertagesstätten in der Schweiz privat organisiert sind, gibt es keine verbindlichen räumlichen Standards. Zwar hat der Verband auch zu den Räumlichkeiten Richtlinien herausgegeben, was aber nicht verhindert, dass insbes. in den Ballungs-gebieten sehr oft umgenutzte Büroräume im Hochparterre ohne direkten Zugang ins Freie und ohne zugehörigen Aussenraum als Kita eine Betriebsbewilligung erhalten.
Das Storchennest in Grabs hat insofern Vorbildcharakter, dass es nach rund 20-jähriger intensiver Auseinandersetzung mit der frühkindlichen Pädagogik der österreich-ungarischen Pionierin Emmi Pikler in einem langen, intensiven und partizipativen Prozess, in welchen sowohl der junge Architekt und Studienabgänger, als auch die Handwerksbetriebe mit einbezogen wurden.
Architektonisch besonders überzeugend ist der Grundriss. Die Räume folgen einer erlebnisreich gestalteten Choreografie von Wegen, Durchgängen, Durchblicken und Orten. Das Areal ist eingezäunt, was ein eigenständiges, gefahrenarmes Erkunden und Erforschen ermöglicht. Die Raumgestaltung und die Möblierung ist primär auf den Horizont der Kleinkinder ausgerichtet, ohne jenen der Betreuerinnen zu vernach-lässigen. Die verwendeten Materialien im Innen- und Aussenraum sind naturnah und regen auch die basalen Sinne wie den Wärme- und Tastsinn, den Gleichgewichts- den Bewegungssinn an. Sie stehen in Resonanz zur archaischen Bewusstseinsstufe der Kleinkinder. Die gesamte Anlage setzt einen hohen Massstab bezüglich Integralität und Nachhaltigkeit. (Dr. Urs Maurer)